Alle Jahre wieder…
Kaum fallen die ersten Schneeflocken hüllen sich die Reiter und Pferdebesitzer in die dicken Wintermäntel. Und so muss man auch gar nicht lange warten, bis die liebsten Tiere auch mit wärmenden Decken ausgestattet werden. Denn: Je mehr der Reiter friert , desto dicker werden die Vierbeiner eingepackt. Was für die kleinen Hunde meist als albern bezeichnet wird, bekommt beim Pferd schon gleich einen anderen Stellenwert. Und was sind schon 100 Euro wenn es das liebe Tier doch braucht?
Bereits im „Sachkundenachweis für Pferdehaltung“ der FN steht geschrieben: „Unabhängig von der Rasse verfügen Pferde angeborenermaßen über ein hervorragendes Thermoregulationsvermögen, um sich der Umgebungstemperatur anzupassen. “ (Wissen rund ums Pferd, Begleitheft für den Sachkundenachweis, 3. Auflage)
Die Idee, mit der Decke das Pferd vor dem Auskühlen zu schützen – insbesondere wenn es gearbeitet hat und verschwitzt ist – ist überflüssig. Sobald sich die Atmung des Pferdes normalisiert hat, ist der Fellansatz an der Haut bereits getrocknet und somit ist das Tier ausreichend geschützt, um es in die Box zurückzubringen. Gut 10 Minuten Schritt reiten hilft nicht nur das Fell ausreichend zu trocknen, sondern sind aus physiotherapeutischer Sicht unerlässlich, um der gearbeiteten Muskulatur die Chance zu geben ihre Gifte abzutransportieren. So werden Schäden an Muskulatur und Bewegungsapparat vermieden und die 100 Euro für die Decke sind auch gleich gespart.
Von „Brauchen“ kann also keine Rede sein! Aber die Werbung wirkt Wunder! Freuen wir uns also auf die nächsten Ideen der Industrie!